Im Bad der Farben – Renoir und Monet an der Grenouillère

13. Mai – 17. September

Die Ausstellung Im Bad der Farben – Renoir und Monet an der Grenouillère der Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz» führt zwei ikonische Werke des Frühimpressionismus erstmalig wieder zusammen.

Den Sommer 1869 verbrachten die beiden jungen Maler Pierre-Auguste Renoir und Claude Monet nicht weit voneinander in der Nähe von Paris – beide hochambitioniert auf der Suche nach der wahren Wiedergabe des Gesehenen in der Malerei. Bei bislang fehlender Anerkennung, ohne Erfolg in den Institutionen und am jährlichen Salon war ihre finanzielle Lage mehr als prekär. Trotzdem wollten sie ihren Platz auf dem Kunstmarkt erobern und das wahre Leben in ihren Bildern zeigen.

Dieses fanden sie bei ihren häufigen Besuchen eines Badeplatzes der Umgebung – La Grenouillère auf der Île de Croissy an einem Seitenarm der Seine gelegen. Beide hatten den Traum eines Bildes: Einer vibrierenden Sommerlandschaft, voller Leben und Zufällen, ganz dem Moment und dem sich ständig veränderndem Licht gewidmet, das Auf und Ab der lärmenden Sommerfrischler und das stetige Glitzern des vom Wind und den schaukelnden Booten bewegten Wassers widerspiegelnd. Nichts war an diesem Ort – und auf den Bildern – gestellt. In schnellem Takt gesetzt, erzeugen allein Striche, Kommata und Punkte den Gesamteindruck der flimmernden Atmosphäre. Von beiden Künstlern entstanden insgesamt sechs Bilder dieses Sommertraums, die den Verlauf der europäischen Kunstgeschichte revolutionieren sollten.

Eines der beiden Bildpaare – Renoirs Grenouillère der Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz», seit 1931 ein gehüteter Schatz und Kernbild der Sammlung und das Schwesterbild Claude Monets der National Gallery London, seit 1979 in öffentlicher Hand und noch nie ausgeliehen, kann nun erstmalig seit ihrer gemeinsamen Entstehung im direkten Vergleich gesehen werden. Die kleine Einzelstudie Monets zweier Boote aus der Kunsthalle Bremen ergänzt das Ensemble. Zusätzlich werden weitere exquisite Leihgaben die Darstellung bewegten Wassers in der Folge der Grenouillèrebilder nachzeichnen. Reproduktionen der weiteren Werke, die an der Grenouillère entstanden sind, wie auch historische Dokumente führen den Diskurs fort, ergänzt um ganz gegenwärtige Aufnahmen des berühmten Ortes.

Ein breites Rahmenprogramm begleitet die Ausstellungszeit. Neben thematischen Kuratorinnenführungen, Sonderführungen durch die Ausstellung und Konzerten mit Lesungen, welche die musikalische Tradition der Grenouillère aufnehmen, werden auch Mal- und Zeichenworkshops zum Thema für Erwachsene wie auch für Kinder angeboten. Für Menschen mit einer Sehbehinderung und für Migrantinnen und Migranten gibt es spezifisch angepasst Veranstaltungen. Eines der beliebten Museumspicknicks widmet sich den ganzen Sommer hindurch gleichfalls dem Motiv der Grenouillère. Zudem wird ganz im Sinne des französischen Sommervergnügens neu die Möglichkeit zum Pétanque Spiel unter den Römerholz-Kastanien geboten.

Vernissage: Freitag, 12. Mai 2023, 18-20h mit kurzen Einführungen der Kuratorinnen, Kerstin Richter und Katja Baumhoff und einer musikalischen Begleitung ins Thema durch Jardena Flückiger und Barbara Schneebeli. Anschliessend Apéro riche im Museumscafé.

https://www.roemerholz.ch/content/sor/de/home/presse/ausstellungen-rueckschau/im-bad-der-farben.html