21. Februar bis 7. Juni 2015
Die Erfolgsgeschichte des französischen Impressionismus ist ohne den Künstlerfreund und Sammler Victor Chocquet (1821-1891) nicht denkbar. Er gehörte zu den Wenigen, die sich früh von der Malerei der Impressionisten begeistern liessen. Seine erste Passion galt dem Romantiker Delacroix, der ihm die Augen für die moderne Malerei geöffnet haben soll. Um 1875 lernte Chocquet auch Renoir, Cézanne und Monet kennen. Insbesondere mit Cézanne entwickelte sich eine tiefe Freundschaft, und ungeachtet der scharfen Kritik setzte Chocquet sich selbstlos für die Anerkennung von dessen Schaffen in der Öffentlichkeit ein. Werke von Cézanne sollten schliesslich den Schwerpunkt seiner Sammlung bilden. Diese umfasste auch exquisite Gemälde von Renoir, Monet, Manet und Courbet sowie eine wichtige Werkgruppe von Delacroix.
Die Ausstellung ist die erste überhaupt, die sich der Persönlichkeit und der Sammlung Chocquets widmet. Sie skizziert exemplarisch dieses bedeutende Werk-Ensemble und konzentriert sich auf Arbeiten, die Chocquets Beziehung zu «seinen» Künstlern auf gültige Weise veranschaulichen können. Den Höhepunkt bildet eine Gruppe von Bildnissen des Sammlers, die Renoir und Cézanne geschaffen haben. Renoirs Portrait de Monsieur Chocquet aus der Sammlung «Am Römerholz» kann als beispielhaft für die ideelle Nähe zwischen Chocquet und Oskar Reinhart (1885-1965) angesehen werden. Hatte der bescheidene Zollbeamte in Paris die Leidenschaft für den Impressionismus als einer der Ersten entdeckt, erlebte diese bei dem Winterthurer Kaufmann ein letztes Aufblühen. Die Ausstellung würdigt so auch die Sammeltätigkeit von Oskar Reinhart aus Anlass seines 50sten Todesjahres.